Kotuntersuchung – FAQ

Kotprobe / Kotuntersuchung beim Reptil (Schildkröten, Bartagamen, Leopardgeckos, etc.) untersuchen lassen und warum?

Reptilien (Schildkröten, Schlangen, Bartagamen, Geckos, Leguane, usw.) haben sehr häufig Parasiten. Die Parasiten bieten den Tieren keinen Nutzen und können sich besonders unter Terrarienbedingungen dramatisch anreichern. Ein hochgradiger Befall kann so zu Krankheitsanzeichen führen (z.B. Fressunlust, Abmagerung, Dehydratation, sogar „Hin-und-her-Rennen“). Reptilien zeigen jedoch nicht immer äußerlich sichtbare Anzeichen, dass sie mit Parasiten infiziert sind. Einzelne Parasiten unterscheiden sich in ihrer krankmachenden Eigenschaft, deshalb sollten diese genau identifiziert werden (Stichwort Diagnose). Um parasitären Krankheiten vorzubeugen, sollten alle Reptilien und Amphibien auf Parasiten („Innenparasiten“ oder „Endoparasiten“) untersucht und, wenn eine Infektion diagnostiziert wurde, dann dringend auch behandelt werden. Insbesondere vor der Hibernation („Winterstarre“) sollten die Tiere untersucht werden, damit sie parasitenfrei in die Winterstarre gehen.

Was muss ich ankreuzen zum Parasitennachweis bei der Kotprobe?

Auf unseren Einsendeschein findet sich ein Reiter „Parasitologische Untersuchung“ (zum Nachweis von Endoparasiten). Genau dieser weist die allermeisten Parasiten bei Reptilien und Amphibien im Darm nach (Oxyruiden, Einzeller, Blastozystis, Askariden, uvm). Dies ist der Sinn der Kotuntersuchung.

Wann sollten Kotproben spätestens untersucht werden?

Wichtig ist eine Untersuchung vor der Winterruhe. Es bietet sich hier der Zeitraum Juli/August/ spätestens September an. Die Therapie eines Wurmbefalls dauert ca. einen Monat. Anschließend sollten die Tiere unbedingt nochmals auf Parasitenfreiheit kontrolliert worden (Kontroll-Kotuntersuchung). Insbesondere bei Landschildkröten dauert die Darmpassage ca. eine Woche, daher sollten die Tiere noch zwei Wochen Wurmkur-Applikation aktiv sein und selbständig fressen.

Reicht eine einmalige Kotprobe/Kotuntersuchung pro Jahr?

Reptilien lassen sich weder impfen noch anderweitig regelmäßig auf Erkrankungen veterinärmedizinisch kontrollieren. Insofern ist es durchaus sinnvoll, die Tiere vor und nach der Hibernation auf Endoparasiten untersuchen zu lassen. Insbesondere bei Landschildkrötenhaltung im Frühbeet senkt man so die Kontamination des Außengeheges mit Parasiten-Stadien deutlich!

Was heißt es, wenn keine Parasiten nachgewiesen wurden in der Kotprobe?

In der Kotuntersuchung werden Parasitenreproduktionsprodukte (Wurmeier, Dauerstadien von Einzellern, etc.) nachgewiesen. Sind diese nicht nachweisbar, heißt das nicht zwangsläufig, dass das Tier derzeit keinen Parasitenbefall hat. Wichtig ist also, regelmäßig frische Proben untersuchen zu lassen. Eine einmalige Kotuntersuchung auf Parasiten, die negativ verlaufen ist, ist kein Garant für Parasitenfreiheit! Es heißt aber auch, dass das Reptil/Amphib in diesem Moment keine infektiösen Parasitenstadien ausgeschieden hat, an dem weder es selbst noch ein anderes Tier sich infizieren kann.

Welche Kotuntersuchung soll ich bei meinem Tier machen?

Die wichtigste Untersuchung bei Reptilien und Amphibien ist die „normale“ Kotuntersuchung (Parasitologische Untersuchung). Hier wird die Reptilien-Probe mikroskopisch untersucht. Dafür werden im exomed Veterinärlabor zwei Verfahren beim Reptil/Amphib angewendet (native Kotuntersuchung bzw. das Flotationsverfahren).

Welche Untersuchung auf Kryptosporidien?

Kryptosporidien spielen insbesondere bei Leopardgeckos bzw. Schlangen (z.B. Kornnattern) eine Rolle. Bei Verdacht auf Kryptosporidien (Cryptosporidium sp.) oder bei Reptilien in Quarantäne bzw. Neuzugängen kann eine Untersuchung auf Kryptosporidien sinnvoll sein. Hierzu bieten wir verschiedene Testverfahren an (sieh Einsendeschein), insbesondere empfehlenswert sind entweder das Kryptosporidien-Profil oder eine PCR-Untersuchung auf Kryptosporidien, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten. Möchte man nur ein Routine-Screening auf Kryptosporidien bei seinem Reptil testen, dann reicht der IFT (Immunfluoreszens-Test).

Muss jedes Tier einzeln untersucht werden in der Kotuntersuchung?

Tiere die gemeinsam gehalten werden können als Faustregel gemeinsam untersucht werden (Reptilien/Amphibien). Die Tiere stecken sich mit Parasiten infizieren sich schnell gegenseitig mit den Darmparasiten. Sitzen die Tiere also bereits seit einigen Monaten zusammen, genügt es meist von einem Tier pro Terrarium eine Probe zu untersuchen. Alternativ kann man den Kot von mehreren Reptilien und Amphibien zusammen untersuchen. Reptilien- und Amphibienarten sollten hier aber nicht „gemischt“ werden. Zeigt ein Tier offensichtlich Krankheitszeichen, sollte dies unbedingt einzeln untersucht werden.

Wie funktionieren Sammelproben bei Kotuntersuchungen?

Hierzu sollte der Kot von mehreren Tagen gesammelt werden (ca. 2-3 aufeinanderfolgende Tage), um die Nachweissicherheit zu erhöhen. Lässt man aber immer eine möglichst frische Probe eines einzelnen Tieres untersuchen. Die entnommen Kotmengen können derweil im Kühlschrank bei ca. 7 Grad Celsius gelagert werden.

Wie alt dürfen die Kotproben sein?

Die Proben sollten zur Kotuntersuchung bei Reptil möglichst frisch sein. Trocknen die Kotproben der Reptilien ein, z.B. weil sie über mehrere Tage gesammelt wurden, sterben manche Parasiten ab und sind somit nicht mehr nachweisbar. Die Kotproben der Reptilien /Amphibien sollten also maximal 3 Tage alt sein, bevor sie versandt werden.

Kann man die Menge der Parasiten in der Kotuntersuchung identifizieren, die gerade in meinem Tier parasitiert?

Wir geben eine Graduierung der ausgeschiedenen Parasitenstadien an, die von + über ++ bis +++ reicht. Ein hochgradiger Befall kann aber auch vorliegen, wenn die Kotprobe nur wenig Parasitenstadien (z.B. Wurmeier) getestet wurden. Da jeder geringgradige Befall sich zu einem starken Befall entwickeln kann, sollte eine parasitäre Infektion immer therapiert werden.

Kotuntersuchungen bei Nachzuchten/neuen Reptilien?

Jedes Reptil oder Amphib sollte beim Erwerb auf Parasiten untersucht werden. Eine Kotuntersuchung ist unerlässlich. Parasiteninfektionen bei Reptilien/Amphibien sind nicht davon abhängig, ob es sich hier gerade um einen Wildfang oder eine deutsche Nachzucht handelt. Lediglich die vorkommenden Parasiten unterscheiden sich, bei Wildfängen findet man eher seltenere Parasiten (z.B. Pentastomiden, Spiruriden, Zestoden oder Trematoden). Auch bei Reptilien aus (deutschen) Nachzuchten sind sehr häufig Parasiten zu finden. Man sollte sich bei Erwerb der Reptilien/Amphibien nie auf die Aussage vom Verkaufenden verlassen, es sei den es liegen schriftliche Befunde vor, dass das Reptil/Amphib negativ auf Parasiten getestet wurde.

Versand der Kotprobe zu exomed ins Labor?

Die Proben müssen möglichst frei sein von Beimengungen wie Bodensubstrat, Urat (der kristalline Anteil des Urins bei Reptilien, weist eine weiße bis gelbliche Farbe und pastöse bis krümelige Konsistenz auf), Zellstoff, Watte und ähnlichem, da diese Beimengungen die Untersuchungen erschweren oder gar verfälschen können. Die Probe sollte so frisch wie möglich zur Untersuchung gelangen. Um ein Austrocknen der Probe zu verhindern, empfiehlt es sich, wenige Tropfen Leitungswasser zuzufügen. Ideal als Versandröhrchen sind handelsübliche Stuhlprobenbehälter („Kotröhrchen“) oder bei kleinen Reptilien auch Eppendorff-Röhrchen. Bitte einen gepolsterten Umschlag verwendenden und ausreichend frankieren. Idealerweise benötigt die Post ca. einen bis zwei Werktage, bis die Kotprobe des Reptils bei uns im Labor ankommt. Eine Kühlung der Probe ist nicht notwendig.-

Mein Reptil oder Amphib hat Parasiten? Was tun?

Wenn wir Parasiten nachweisen, geben wir in unseren Befunden genaue Handlungsanweisungen sowie eine empfohlene Therapie an. Mit diesem Befund können dann entsprechende Medikamente (z.B. Wurmkuren für Reptilien) direkt bei jedem Tierarzt oder jeder Tierarztpraxis abgeholt werden. Ein Versand von verschreibungspflichtigen Medikamenten (zu denen Wurmkuren in Deutschland zählen) ist gesetzlich nicht erlaubt und strafbar. Insofern sind keine Medikamente von uns zu beziehen.

Woher kommen Parasiten bei Reptilien?

Reptilien und Amphibien werden häufig schon mit den Parasiten gekauft. Leider werden immer noch nicht ausreichend Kotproben/Kotuntersuchungen bei Reptilien und Amphibien untersucht. Auch eine Urlaubsunterbringung im Zooladen kann eine Ursache für eine Parasiteninfektion sein. Parasiten scheiden wie gesagt auch Eier etc. aus, den denen sich die Wirte (Reptilien, Amphibien, aber auch andere Tiere) anstecken und so Parasiten permanent mit sich rumschleppen können.